Verkehrsplanung bedeutet: Raum für alle Verkehrsteilnehmer
Kaum ein Feld in der Kommunalpolitik ruft so viel Emotionen hervor, wie die Verkehrspolitik, denn hier fühlen sich viele Bürger in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt.
„Die Neu-Isenburger CDU möchte die wichtigen verkehrspolitischen Entscheidungen für die Stadt in der kommenden Wahlperiode, offen, sachorientiert und im Detail diskutieren“, so der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Oliver Hatzfeld. Beispielhaft seien hierfür die intensiven Beratungen zur Regionaltangente West (RTW), aus Sicht der CDU das Kernprojekt für die künftige städtische Verkehrsentwicklung mit der Anbindung der Innenstadt bis ins Birkengewann und der Gewerbegebiete an den Schienenverkehr.
Die CDU ist dabei offen für eine mögliche Verlängerung der Straßenbahn und die Neuordnung des Verkehrs im Rahmen des Stadtumbauprojektes. Auch zu Diskussionen über Tempo 30 im Innenstadtbereich und zur Attraktivierung des Radverkehrs zeigt die Partei sich bereit, will aber hier nicht nur einzelne Vorteile, sondern auch die jeweiligen Nebeneffekte mitbewerten, stellt der Fraktionsvorsitzende Patrick Föhl klar.
„Eine pauschale Bevorzugung bestimmter Mobilitätsangebote ist dabei nicht der richtige Weg“, so die verkehrspolitische Sprecherin der CDU Fraktion Bettina Blüchardt. „Für eine zunehmende Zahl älterer Mitbürger kommt zu Fuß gehen, Radfahren oder auch die ÖPNV-Nutzung teilweise nicht mehr in Frage. Eine verantwortungsvolle Verkehrsplanung für die Innenstadt muss auch darauf Rücksicht nehmen und Raum für alle Verkehrsteilnehmer lassen.“
Nach Blüchardts Worten begrüßt die Neu-Isenburger CDU-Fraktion zudem die bereits in Auftrag gegebene Studie zur Auswirkung der Straßenbahnverlängerung bis nach Dreieich auf Anwohner, Einzelhandel, Verkehrsfluss und den Mehrwert für Neu-Isenburger Bürger.
„Mit dem Mobilitätskonzept 2030 soll im Zusammenspiel mit der RTW den Belastungen durch den zunehmenden städtischen Verkehr entgegengewirkt und der Durchgangsverkehr aus der Stadt gebracht werden. Eine kürzlich vorgelegte Studie zum Lärmentwicklungsplan macht sichtbar, dass weitere Maßnahmen zum Schutz der Bürger vor Lärm erforderlich sind“, erläutert Patrick Föhl.
„Aktuell beruht die Studie noch auf Abschätzungen und Vergleichswerten, die die Einführung von Tempo 30 auch auf Vorrang- oder Sammelstrassen sinnvoll erscheinen lassen. Wenn damit auch eine tatsächliche Entlastung und nicht nur eine Belastungsverlagerung erreicht wird“, sagte Föhl, „dann steht die CDU Tempo 30 positiv gegenüber.“ Weitere Lösungen wie Flüsterasphalt seien nach Föhl ebenfalls in die Entscheidung mit einzubeziehen.
Intensiv diskutiert hat die CDU nach Aussage ihres stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Hatzfeld über die Fahrradstrassen in Neu-Isenburg. Die Partei sehe in Fahrradstrassen eine Möglichkeit, Radfahrern ein vergleichsweise sichereres Angebot zu machen, ohne gleichzeitig den Kfz-Verkehr auszuschließen. Weitere Erkenntnise verspricht sich die CDU von der Probezeit der Fahrradstrasse „Am Trieb“und der geplanten Nord/Südverbindung Ludwigstrasse/Luisenstrasse.
Auch für die Ost/West-Verbindung werde noch nach einer möglichen Trasse gesucht. Aber gesetzliche Vorgaben und die beengte Parkplatzsituation in einigen Strassen stünden einer schnellen Lösung bisher im Weg. Auch hier möchte die CDU ihrer verkehrspolitischen Sprecherin Blüchardt zufolge, die Interessen der Bürger einbinden und hat den Magistrat beauftragt, die Planung zusammen mit der Hochschule Darmstadt unter Beteiligung der Öffentlichkeit anzugehen.